Reiseveranstalter Weltreise-WG

Wir brechen in Osh auf, noch haben wir zwar Zeit, aber da wir in Bishkek Besuch bekommen, haben aber dennoch einen lockeren Zeitplan. Wir gondeln also die nächsten Tage durch die Landschaft, verbringen einen Tag an einem Stausee, haben hier aber nicht so viel Glück mit dem Wetter, es regnet und Schneit, kalt wird es uns aber nicht. Auch am nächsten Platz, wir stehen zwei Tage an der Suus Lodge auf über 2000m. Nachts geht es bis 20 Grad unter 0. Der Besitzer der Lodge ist auch echt angenehm und bietet diverse Wintersportmöglichkeiten an, unter anderem Freeriding, wofür er eine Pistenraupe zum Schneebus umgebaut hat. Der Weg hier her ging über einen Pass und die Sicht war atemberaubend. Das Wetter und die Sicht an der Lodge waren aber während unserem Aufenthalt nicht so super. Von dort ging es dann weiter nach Bishkek, Lukas und meine Freundin kommen heute Nacht an und wir wollen vorher noch im Hotel einchecken. Das Hotel ist von außen nicht als solches zu erkennen und wir finden es nur mithilfe der Reservierungsbestätigung und der Hausnummer. Die Besitzerin sagt, sie bieten einen Shuttleservice zum Flughafen für 10$ hin und zurück an, für 2 1/2h mitten in der Nacht und 60km weg ein super Preis! Um 4 Uhr sind wir dann mit Anntin (Lukas Freundin) und Marie zurück. Am nächsten Tag beginnt dann das, was man im Nachhinein als Pechsträhne bezeichnen könnte. Wir haben einen Platten und Jonas hat den Reifen schon demontiert und geflickt, bevor wir überhaupt aufgestanden sind, danke schön! Zur Montage mussten wir aber erst noch Talkum besorgen, damit im Reifen nichts reiben kann. Abends sind wir essen gegangen, haben den dreh mit den Kleinbussen noch nicht raus und mussten deswegen recht lange durch Bishkek laufen um das angestrebte Restaurant zu finden. Am nächsten Tag haben wir 300l Diesel getankt, der sich als der bisher schäbigste Diesel überhaupt rausstellen soll. Starker Leistungsverlust und wenig schwarzer Ruß aus dem Auspuff, wie das zusammenpasst wissen wir nicht genau, so ist es aber leider. Danach waren wir noch sehr erfolgreich auf dem Osh-Bazar einkaufen und sind im Anschluss zu heißen Quellen nördlich von Bishkek gefahren und haben uns dann nach den Quellen einen schönen Stellplatz für zwei Tage gesucht. Von dort aus sind wir am nächsten Morgen auf einen Berg gewandert. Zuerst mussten wir aber einen Bach durchqueren, alle ohne Schuhe, Marie mit. Die nassen Schuhe und ihre Erkältung haben uns frühzeitig umkehren lassen, die anderen drei haben den Gipfel noch erklommen, aber nicht viel gesehen, da es sich bezogen hat und angefangen hat zu regnen. Man kann nicht immer glück haben. Danach ging es weiter zum Issyk Kul, angeblich einem der tiefsten Seen der Welt, wie tief er ist steht aber nirgendwo. Wir lassen Anntin morgens ausparken und sie bleibt im Schlamm stecken. Als wir am See ankommen lassen wir sie abseits der Straße wieder etwas fahren, wieder bleibt sie im Matsch Stecken, es ist aber nicht schlimm und wir sind schnell wieder befreit. Man muss auch sagen, dass man beide male nicht gesehen hat, wie schlammig es wirklich ist. Anntin und Marie sind dann noch im See baden gegangen, mir war es definitiv zu kalt! Den nächsten Tag haben wir noch am See verbracht und wir haben gemerkt, dass uns, wenn wir schlecht stehen, Wasser in unseren Stauraum läuft, weil die Dichtung der Klappe nicht so super ist. Dann ging es weiter zum „Fairy Tale Valley“. Das Heißt so, weil die Felsen hier bunt sind und wir fahren mit dem LKW soweit hoch wie möglich. Am nächsten Morgen brechen Jonas, Lukas und Anntin auf um auf den nächsten Berg zu wandern, nach dem Reinfall beim letzten wandern haben Marie und ich da aber wenig Lust drauf, also bleiben wir am LKW. Nachdem die drei Wanderer zurück waren haben wir die Segel wieder gestrichen und sind weiter zu Wasserfällen gefahren. Diese lagen entlang einer Straße, die zu einer Goldmine führt und zu dieses Jahreszeit fahren hier auch eigentlich nur Autos zu und von der Mine hier lang. Darunter sehr coole 3-Achsige Kamaz Busse mit 6×6 Antrieb. Bei unserer Ankunft müssen wir leider feststellen, dass unser reifen wieder undicht ist. Das Problem wird aber erst morgen behoben, heute ist es schon zu spät dafür. Wir flicken den Reifen, ich denke nicht nach und ziehe den Reifen Falschherum auf die Felge und muss ihn nochmal demontieren. Dass die Reifen-Felgen Kombination 120kg wiegt macht es nicht angenehmer. Außerdem bemerken wir, dass wir an einer noch unbekannten stelle Bremsflüssigkeit verlieren, kein gutes Zeichen! Danach fahren wir die 800m von unserem Nachquartier zu den Wasserfällen und schauen und die, noch eingefrorenen, fälle an. Nach der Besichtigung geht es schon wieder weiter, zu den roten Felsen. Am Folgetag spazieren wir alle etwas durch die Landschaft und genießen das tolle Wetter, in der Sonne kann man mit T-Shirt sitzen. Es ist Sonntag. Sonntags ist immer Viehmarkt in Karakol und, weil wir uns den nicht entgehen lassen wollen, brechen wir früh auf um noch etwas davon mit zu bekommen. Es werden vor allem Pferde, Kühe und Schafe gehandelt. Eine nicht ganz ausgewachsene Kuh kostet etwas über 100€, mehr haben wir nicht in Erfahrung gebracht, aber damit kann man schon ganz gut arbeiten…Wir parken neben dem Fußballstadion und machen alle ein Nickerchen. Danach stromern wir, auf der Suche nach einem Restaurant für abends, durch die Stadt. Anntin wechselt $ zum € Ankauf-Kurs also 1:74 statt 1:68 und wir gehen in ein Museum. Die Leiterin spricht super Deutsch und kann uns alle Fragen beantworten.

Der Plan für die nächsten Tage sieht vor, zu den heißen Quellen bei Altyn Arashan, wenige km hinter Karakol, zu wandern. Dafür buchen wir noch eine Unterkunft, kaufen ein paar Kleinigkeiten ein und fahren bis zum Anfang des Wanderwegs. Das Wetter ist super und wir freuen uns schon am nächsten Morgen die 14km zu wandern. Der Nächste morgen, nach dem Aufstehen bekommen wir fast einen Schlag, über Nacht gab es 10-15cm Neuschnee, es ist kalt und es schneit noch immer. Wir laufen trotzdem los. Nach wenigen Km sind meine Schuhe nass aber Marie hat es übler erwischt. Sie bekommt nur schlecht Luft und ich muss sie motivieren den Rest bis oben zu laufen. Nach 5h kommen wir oben an und freuen uns erstmal auf die heißen Quellen. Jonas, unser Zahlenfreund hat ein Thermometer mitgenommen und bestimmt die beiden Becken auf 45C° und auf 40C°. Im 45C° Becken passe ich, weil mein Kreislauf „Nje“ sagt. Sonst hat sich nur Anntin da rein getraut. Im „kühleren“ Becken lässt es sich aber halbwegs aushalten und wir verbringen die Zeit bis zum Abendessen hier. Die Nacht ist leider echt kalt und Marie hat volles Programm: Fieber, Husten, Übelkeit. Am nächsten Morgen gibt es zum Frühstück Kartoffelsuppe und der Leiter der Lodge fragt „Kyrgyz Vodka?“, also trinken wir eine Flasche zum Frühstück und danach geht es raus, mit dem Luftdruckgewehr schießen. Dabei stellt sich raus, dass der Besitzer morgens mit einem anderen Landsmann mit zwei Pferden hoch gekommen sind. Also können Marie, die es vermutlich nicht aus eigener Kraft runter geschafft hätte, und Anntin runter reiten. Der Abstieg dauert nur 3h, ist aber matschiger und feuchter als gestern. Unten Legen wir Marie direkt ins Bett und füllen unser Wasser an einem klaren kleinen Bächlein auf. Wir haben auch rausgefunden, warum wir Bremsflüssigkeit verlieren, der Nehmerzylinder der Bremsanlage ist undicht, hier können wir das Teil aber noch nicht auseinander nehmen, da ohnehin keine Ersatzteile in Sicht sind.

In Karakol zurück kaufen wir noch ein und fahren dann die Nordroute am Issyk Kul zurück Richtung Bishkek. Wir wollen ein Petroglyphenfeld besichtigen, alte Steine mit alten Gravuren, wobei dann das große Unglück passiert. Während die anderen schon los laufen sitze ich noch auf der Toilette. Als ich fertig bin sehe ich, dass eine Menge Wasser aus dem Koffer tropft. In der Küche steht das Wasser 4-5cm hoch. Die Pumpe, die sich eigendlich nach 20min ausschaltet muss angewesen sein, weil die Fotoapparat Tasche darauf gefallen ist. Über 100L Wasser haben sich im Innenraum und vor allem unter dem Boden verbreitet. Wir haben direkt den PVC Boden, das Holz darunter und die Isolierung entfernt um alles Wasser aufzuwischen. Schlafen konnten wir so aber nicht im WoMo. Anntin hat sich dann auf die Suche nach einem Hotel gemacht, die zu dieser Jahreszeit aber noch alle geschlossen haben. Marie lag leider noch immer flach und musste sich schonen. Wir sind dann weitergefahren auf der Suche nach einem Hotel und haben Andrej getroffen. Der meinte, wir können bei seiner Mutter für die Nacht unterkommen, die keine 5min entfernt gewohnt hat. Sie hat uns sehr herzlich empfangen und wollte uns sogar noch Abendessen machen, was wir aber grade noch dankend ablehnen konnten.

Morgens ging es dann weiter nach Bishkek, auf dem Weg hatten wir aber blöderweise mal wieder eine Reifenpanne. Der Schlauch ist drei Mal an derselben Stelle aufgerissen und dieses mal irreparabel. Den Ersatzschlauch müssen wir zuhause liegen gelassen haben, also haben wir den Ersatzreifen festgeschraubt und haben in Bishkek sogar noch einen neuen Schlauch gefunden. Nach Ankunft im Hotel in Bishkek haben wir noch das Auto leergeräumt, eine Heizung und einen Ventilator in den Innenraum gestellt und die Küche Ausgebaut, da auch Wasser darunter gelaufen war.

Tags darauf stand jede Menge Arbeit an. Wir mussten den Kaputten Schlauch tauschen, den Bremszylinder aus und auseinander bauen und uns um den Innenraum kümmern. Beim Bremszylinder stellte sich heraus, dass ein Alu-Kolben völlig zerfressen war die Dichtungen auch fertig waren. Die Ersatzteilnummern, die wir im Allrad LKW Forum bekommen haben haben uns leider nicht weiter geholfen, also haben wir am nächsten Tag entschlossen einen Dreher zu suchen uns einen neuen Kolben drehen zu lassen. Jörg und Ann-Katrin, die wir bereits in Osh kennengelernt haben, sind auch zugegen gewesen und Jörg ist mit Lukas losgezogen und die beiden haben sich um Dichtungen und den Kolben gekümmert. Es war zwar nicht ganz einfach, aber Alexej hat und den Kolben für 8€+Materialkosten gemacht. Wir mussten ihn zwar mit der Bohrmaschine noch etwas abschleifen, ansonsten hat er aber gepasst und ist bis jetzt auch dicht. Die letzten Tage konnten wir also leider nicht so viel Zeit mit unseren Freundinnen verbringen wie erhofft, dafür sind die Baustellen im LKW wieder geschlossen und bleiben das hoffentlich auch für die nächste Zeit. Bishkek haben wir auch nicht so richtig besichtigen können und am 12. sind die Mädels dann wieder abgereist.

Wir sind dann auch aus der Hauptstadt Richtung Osh gefahren, da in ein paar Tagen der Nächste Besuch kommt. Wir haben es über den ersten Pass geschafft und sind über Nacht bei einem Skilift geblieben. Der Weg dorthin war aber abenteuerlich. Der Weg war stellenweise nur wenig breiter als der LKW und links und rechts war der Schnee über 4m hoch. Interessanter war jedoch der Rückweg, da es über Nacht – mal wieder – geschneit hat. Dennoch sind wir recht problemlos zur Straße zurückgekommen. Die nächsten Tage sind wir relativ entspannt in den Frühling und nach Osh gefahren, um hier Benni, einen Freund von Jonas, abzuholen, um mit ihm über den Pamir Highway zu fahren.

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