Für unseren Delhi Aufenthalt hatten wir volles Programm. Da wir nicht länger bleiben wollen, als unbedingt nötig, geht es direkt am ersten Tag in Delhi los in die Innenstadt, zur Iranischen Botschaft. Der Botschafter hat einen sehr netten Eindruck gemacht und sagte uns, dass wir noch ein Formular ausfüllen und Geld, leider in Indischen Rupies, zur Bank tragen müssen. Wir hatten Euro und Dollar dabei, wegen der aktuellen Geldsituation in Indien aber nicht genug Rupien dabei. Wir haben aber recht schnell eine Wechselstube gefunden und durften dort sogar die Formulare Ausfüllen und Ausdrucken. Delhi scheint uns bei diesem Besuch besser gesinnt zu sein. Zurück bei der Botschaft sagt und der Botschafter, dass wir noch Fingerabdrücke bei einem Reisebüro machen müssen. Das Reisebüro zu finden ist aber nicht so leicht wie man meinen mag, es gibt zwar einen Straßennamen, die Nummer ist aber nicht zu finden, selbst Rikscha Fahrer können uns nicht helfen. Als wir es dann finden verlangt man 2000Rs pro Person für Fingerabdrücke, was uns zwar viel vorkommt aber auf Diskussionen lässt sich der Zuständige nicht ein. Da das Geld jetzt nicht mehr reicht müssen wir nochmal zu Wechselstube zurück und nochmal tauschen. Dann die Bank Suchen. Die Wegbeschreibung der Botschaft war mehr als dürftig und auch das Dauert wieder einige Zeit. Bei der Bank sagt man und dann, dass etliche der 100Rs Scheine, die wir getauscht bekommen haben alt und ungültig sind. Scheiße. Trotzdem Geld Überwiesen und mit den Belegen und den Fingerabdrücken zurück zur Botschaft, da die nicht mehr so lange offen hat. Einen Tag Später können wir die Visa abholen, doch nicht so schlecht. Wir fragen noch, was Fingerabdrücke nehmen regulär kostet und wir sagen, was wir gezahlt haben, fällt dem Botschafter das Gesicht auf den Boden und er ruft sofort bei dem Reisebüro an, üblich sind 500Rs, der Typ dort wollte sich also ordentlich an uns bereichern. Dann geht es weiter zur Wechselstube, das alte Geld eintauschen. Wir haben schon mit wiederstand gerechnet. Darüber, dass das Geld ungültig sein soll, können die Leute dort nur lachen, tauschen da und wir Geld dann aber doch ein. Man kann es ja mal probieren. Wir haben das Gefühl, dass uns jeder abziehen will. Am nächsten Tag ging es wieder nach Delhi, erst Old Delhi anschauen, anschließend unsere Pässe holen. In Old Delhi gibt es einen „Spice Market“ und wir hoffen hier noch Gewürze für uns und Zuhause zu bekommen. Leider werden hier aber hauptsächlich Kalifornische Mandeln und ein paar andere Nüsse verkauft. Das Treiben hier ist aber trotzdem wirklich interessant und wir lassen uns durch die Gassen treiben. Hatte ich erwähnt, dass es in Indien meistens keine Straßennamen gibt und ein Standort nur beschrieben wird? So kam es, dass unser Rikscha Fahrer auf dem Weg zurück zum LKW drei Mal nachfragen musste, wo es lang geht, bevor er die Fiat Niederlassung, bei der wir wieder standen, gefunden hat. Aber alles andere wäre ja auch langweilig gewesen. Am nächsten Morgen ging es dann Richtung Agra. Neujahr Abend haben wir dann auf einem Hotellhof verbracht mit einem kleinen Lagerfeuer, sehr entspannt. Eigentlich wollten wir uns Neujahr das Taj Mahal anschauen, es war aber so viel los, dass wir den Besuch vertagt haben und haben dann den restlichen Tag verplempert. Abends erzählt uns ein Angestellter, dass er seit 20Jahren hier arbeitet, 24h auf Bereitschaft da ist, 3Tage im Monat frei hat und dafür etwa 140Rs (2€)/Tag verdient. Trotzdem scheint er zufrieden zu sein. Am nächsten Morgen gehen wir dann ins Taj Mahal, es ist wirklich beeindruckend, leider lässt die Sicht zu wünschen übrig, da es sehr Neblig ist. Nebst dem Mausuleum scheinen wir die Attraktion zu sein, denn etliche Inder wollen mit uns unendlich viele Selfies machen. Nach dem Besuch haken wir etwas ab, was seit Beginn der Reise auf unserer To-Do-Liste steht. Wir gehen ins Kino und erwarten einen Bollywood streifen. Wir haben aber glück und sehen einen Film, der wohl einer der besten Filme seit langem ist, ‚Dangal‘. Wir fahren zurück nach Delhi und verabschieden uns nochmal bei allen, die uns dort geholfen haben. Danach ging es zu unserer letzten Station in Indien, Amritsar. Hier steht der Goldene Tempel. Am 06.01 hat es tatsächlich geregnet! Das erste mal seit 4 Monaten.
Der Goldene Tempel war unserer Meinung nach beeindruckender als das Taj Mahal. Dort ist auch eine große Küche in der jeden Tag über 60000 Essen ausgegeben werden, 24/7, und all das wird durch Spenden und Freiwillige getragen. Es ist sehr beeindruckend. Am nächsten Tag ging es dann reibungslos über die Grenze nach Pakistan.
Die letzten Tage in Indien haben uns nochmal sehr gut gefallen und waren ein schöner Abschied. Es gibt also auch viele schöne Seiten Indiens, auch, wenn das Fehlen des Begriffes „Privatsphäre“ es einem nicht immer einfach macht.
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