Wilkommen im Iran

Um 11Uhr brechen wir von Götz in Richtung Armenien auf und sind am frühen Nachmittag an der Grenze zwischen Georgien und Armenien. Die Ausreise, wie auch die Einreise waren relativ unproblematisch.

Auf der Armenischen Seite war die Historie zur UdSSR aber nicht zu leugnen. Die Registrierung des Fahrzeugs hat uns etwa 40€, die Versicherung 14€ gekostet. Von dem Geld für die Fahgrzeugregistrierung werden angeblich auch die Straßen finanziert, doch dazu später mehr…. Die obligatorische Polizeikontrolle 5Km nach der Grenze ist gott sei Dank aus geblieben. Danach ging es durch das Grenzgebiet von Armenien und Azerbaijan, sehr schön aber leider nicht zum Übernachten geeignetL Wir sind noch bis zum Sewansee weiter gefahren und haben direkt am Ufer übernachtet. Am Tag drauf haben wir uns einen noch schöneren Platz am See gesucht und vertrödeln den Tag. Weiter Richtung Iran, die Straßen sind so furchtbar, dass wir in 10h Fahrt nur 250Km geschafft haben. Entweder ging es so steil den Berg hoch, dass wir nicht mehr als 30 geschafft haben, oder die Schlaglöcher waren entsprechend groß…und DAFÜR haben wir gezahlt?! Zwischendurch haben wir noch Mark (www.oneworldpedelectour.de) mitgenommen, einen Radreisenden, der jetzt auf einer open-end tour unterwegs ist und wollten den Drucker installieren, hatten aber nach 2h so einen Hass auf das Gerät, dass wir ihn anzünden und den Berg runter werfen wollten!

Der Tag des Grenzüberganges:

Gegen 11Uhr waren wir an der Grenze in den Iran. Für Jonas und mich ging die Ausreise aus Armenien flott, 15min. und wir waren raus. Leider mussten wir Lukas alleine zwischen Iranern und Armeniern lassen und er musste noch den Wagen abmelden und Stempel sammeln. Nach etwa 2h, kurz bevor Jonas und ich in der Sonne saßen, kam er mit dem Hobel über den Grenzausgang. Es war lustig anzusehen, alle Iranerinen, die aus der Grenze raus sind, haben ihr Kopftuch angezogen, die die reingegangen sind, haben es ausgezogen. Auf der Iranischen Seite standen wir erst zwei recht grimmigen Grenzern gegenüber, deren Mine sich aber aufgehellt hat, als sie den LKW gesehen haben. Sie haben dann auch noch rein geschaut und auf der Tür unterschrieben. Das Ausfüllen des Carnets hat zwar etwas länger gedauert, ging aber auch problemlos. Plötzlich waren wir im Iran, nach nur 4h ein und Ausreise, wir konnten es noch nicht glauben. In richtung Täbris zum Daniel biegt Lukas glücklicher Weise „falsch“ ab, denn 20km auf der Route werden wir hupend und winkend überholt, wir hupen zurück und das Auto hält an. Wir sind nach einigen Verständigungsproblemen zum Essen bei Gorban eingeladen. Auf dem Weg zu ihm lädt er uns noch zu einem Eis ein und regelt, dass wir Tanken können, 200l Diesel für 34€, 17Cent auf den Liter, der übliche Preis für Touristen. Bei ihm angekommen wartet bereits ein Teil der Verwandtschaft und es gibt Tee und Sonnenblumenkerne. Wir lernen auch Sina kennen, er spricht ausgezeichnetes Englisch und wir können uns super mit ihm unterhalten. Wir machen noch eine Stadtrundfahrt mit Maiskolben am Straßenrand und anschließend gibt es Essen. Alle sind super freundlich und wir sind begeistert von der Gastfreundschaft. Nach dem Essen (wir sind alle schon papp satt) geht es noch zu Sina nach Hause. Im Iran ist es Üblich bei seinen Eltern zu wohnen, bis man verheiratet ist. Dort gibt es noch mehr Tee und Essen und Früchte in allen Darreichungsformen und alles muss probiert werden (schmeckt aber auch sehr gut). Sinas Schwester spricht auch sehr gut Englisch und beide dolmetschen alle Fragen, die aufkommen. Wir werden auch eigeladen, bei ihnen zu übernachten, was wir gerne annehmen. Am nächsten Morgen gibt es noch ein leckeres Frühstück für uns, bevor wir nach Täbris weiter Fahren. Der erste Tag im Iran war einer der Besten unserer bisherigen Reise und hat uns eine Gastfreundschaft gezeigt, die wir so vorher noch nicht kannten.

In Täbris schauen wir den Bazar an und holen abends Daniel ab. Leider funktioniert es im Iran nicht so gut SMS an deutsche Nummern zu schreiben oder gar anzurufen, aber dank Daniels Schwester ging es dann doch (den Anruf an zu nehmen hat mich umgerechnet 9l Diesel gekostet!). Abends, auf dem örtlichen Zeltplatz machen wir noch eine unliebsame Bekanntschaft, ein Iraner, der uns nicht mehr alleine lässt, ständig das gleiche fragt und uns erzählt, dass er illegal nach Deutschland zum studieren will (er war mindestens Mitte 40). Am nächsten Morgen haben wir noch zwei deutsche Mädels, die Backpacking Urlaub durch den Iran machen, mit zum Bazar genommen und haben ihn uns nochmal mit Daniel in aller Ruhe angeschaut. Dort hat uns auch ein Händler zum Tee eingeladen und wir haben lange mit ihm gequatscht, wieder ein sehr angenehmer Kontakt. Übernachtet haben wir irgendwo im Nirgendwo.

Gestern sind wir bis ans Kaspische Meer gefahren. Auf dem Weg hat uns ein Iraner auf der Straße Geld gewechselt, da alle Banken geschlossen waren und uns dann noch zur nächsten Tankstelle geführt. Hier haben wir den Tank endlich wieder voll machen können. 350l für 60€ und einen Gesamtverbrauch von 21,1l/100km, damit sind wir zufrieden. Abends haben wir noch eine SIM Karte gekauft und uns ein Plätzchen am Strand gesucht.

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Ein Kommentar

  1. Barbara sagt:

    Danke für den Bericht….ich bin ganz hingerissen von den Bildern – ihr lernt wirklich Land UND Leute kennen und ich beneide euch jeden Tag darum (hier, in den Niederungen des Alltags…;P) Mit eurem Blog nehmt ihr uns ein Stück mit..

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